Donnerstag, 25. August 2011

Zum Schluß

Zunächst möchten wir uns bei allen Lesern bedanken. Laut Statistik wurde unser Blog regelmäßig gelesen und bislang von mehr als vierhundert verschiedenen Rechnern aufgerufen. Zahlreiche Kommentare sind direkt per Mail bereits unterwegs bei uns eingegangen.

Was wir an der Reise ändern würden (natürlich rein persönliche Ansicht):
- Drei Tage Seattle und gleich wieder drei Tage Vancouver war uns "zu viel Stadt"

- Die Gegend um den Mount Rainier wäre einen längeren Aufenthalt wert gewesen. Sie hat uns noch besser gefallen als die Olympics

- In Portland hätten wir gerne einen zusätzlichen Tag vebracht

- Das Jupiter Hotel in Portland würden wir nicht mehr wählen oder ggf. auf ein großes Zweibettzimmer auf der ruhigen Seite bestehen

Was sehr hilfreich war:

- Vorbuchung der Hotels durch unseren Veranstalter America Unlimited. Wir konnten uns so abends auch mal länger Zeit lassen und spät anreisen

- Der Reiseführer "USA Nordwesten & Vancouver" der Vis-a-Vis-Reihe des Verlags Dorling Kindersley

- Die kostenlose Navigationssoftware für iPad bzw. iPhone "navfree" für USA und Kanada

- Der Pre-Paid Internetzugang bei AT&T (30 Tage für 25 Dollar incl. Micro-Sim-Karte

...und natürlich unser iPad als unverzichtbarer Reisebegleiter, mit dessen Hilfe wir jeden Tag die Touren geplant haben und da uns stehts alles Sehenswerte im näheren Umkreis angezeigt und erläutert hat (App Wikihood ist absolut empfehlenswert).


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Long way home

Abflug in Portland ist gegen 7.20 Uhr. Nach einer nahezu durchwachten Nacht machen wir uns kurz nach halb Sechs auf den Weg zum Flughafen. Für diese frühe Zeit ist schon relativ viel auf der Straße los, aber wir kommen gut durch. Wie immer fahre im am Flughafen in den Abgabebereich für Mietwagen. Nur seltsam - am Parkhaus stehen Wegweiser für alle Mietwagenfirmen, nur nicht für Alamo, unser Vermieter. Etwas ratlos fahren wir trotzdem ins Parkhaus ein, finden aber keinerlei Hinweis auf Alamo. So etwas habe ich noch nie erlebt. Auf meinen vielen Reisen konnte ich bisher ausnahmslos den Mietwagen direkt am Flughafen abgeben, wenn die Rückgabe so gebucht war. Nur nicht in Portland! Wir suchen nach einem Hinweis und fahren zwei Mal durch den Mietwagenbereich, wo um diese frühe Zeit noch niemand anzutreffen ist, der uns Auskunft geben kann. Langsam läuft uns die Zeit davon!
Da sehen wir an der Waschanlage einige Arbeiter. Auf Nachfrage erläutern sie uns, dass Alamo in Portland etwa drei Meilen vom Flughafen entfernt seine Abgabestelle haben und nennen uns sogar die Straße. Das Navigationsgerät finden diese Straße aber leider nicht, letztlich hilft uns eine Google-Maps-Suche weiter. Wir müssen wieder zurück auf die Fluhafenzufahrtstraße in Richtung Portland. Tatsächlich finden wir dann auch Alamo in einem Industriegebiet neben der Straße. Ein Hinweis des Reiseveranstalters oder des Vermieters auf diese besondere Situation in Portland wäre sicherlich hilfreich gewesen und hätte unsere Nerven geschont.
Langsam werden wir ein wenig nervös, denn der Abflug kommt immer näher. Ein kleiner Bus von Alamo fährt uns zum Terminal, wo - wie von uns bereits befürchtet - bereits ziemlich viel los ist. Letzendlich schaffen wir es noch rechtzeitig einzuchecken und in unser United-Maschine zu kommen, die uns nach San Fransico bringen soll.

Den Umweg über San Francisco haben wir bewußt gebucht, um die Gelegenheit zu nutzen, mit dem neuer Airbus A 380 der Lufthansa zu fliegen.

Wir sind der Meinung, es hat sich gelohnt. Das Flugzeug ist beeindruckend groß, so dass die Passagiere über mehrere Eingänge verteilt einsteigen. Nach unserem Empfinden ist sogar der Komfort in der "Holzklasse" (Economy) besser geworden. Der Sitzabstand bzw. die Beinfreiheit erscheint uns weiter. Faszinierend sind auch Außenkameras, mit denen man Start, Landung und Flug direkt von seinem Sitzmonitor aus beobachten kann. Auch das Fluggefühl, insbesondere beim Start, ist anders als gewohnt. Das Flugzeug scheint viel leichter und ruhiger zu fliegen

Während ich diesen Beitrag (natürlich im Offline-Modus) schreibe, sind bereits acht Stunden des zehneinhalbstündigen Flugs vergangen und ich hoffe, wir schaffen auch noch den Rest. Dann geht es mit der Bahn von Frankfurt zurück nach Hause.


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Mittwoch, 24. August 2011

Portland - it's cool

Nach einem ausgiebigen (sehr frühen) Spaziergang am tollen Sandstrand von Seaside, stärken wir uns mit einem amerikanischen Frühstück und machen uns auf den Weg nach Portland. Die Strecke ist nur ca. 70 Meilen und das Wetter wird immer besser, je weiter wir weg von der Küste kommen. In der Gegend von Portland ist es dann bewölkt und sehr schwül-warm.
Unterwegs hören wir Radiowerbung von Fred Meyer, einer Kaufhauskette. Es werden alle Modelle der Levis Jeans für unter 40 Dollar angeboten. Als wir kurz vor Portland zufällig eines der Kaufhäuser sehen, können wir natürlich nicht der Versuchung wiedersehen und fahren von der Autobahn ab ;-)

Unser Hotel, das Jupiter Hotel, finden wir sehr schnell. Es liegt recht günstig östlich der Innenstadt auf der anderen Seite des Willamette Rivers, der durch Portland fliest. Wir werden sehr freundlich begrüßt und toll beraten. Das Hotel macht einen echt "coolen" Eindruck. Die Zimmer sind um einen Innenhof gruppiert, auf dem auch eine Konzertbühne steht. Im Keller des Hotels und im Innenhof sind täglich Konzerte und entspannende Musik ist überall, selbst in der Tiefgarage zu hören. Die Zimmer sind zwechmäßig, aber trendy ausgestattet. Die Türen sind als Tafel innen und außen beschreibbar, auf dem Schreibtisch stehen Lautsprecherboxen zum Anschluß an einen Laptop und der Radiowecker hat einen Verbindungsstecker für iPhone u. Co. Kostenloses W-LAN gibt es, wie in den anderen Hotels, ebenfalls. Hier könnte sich die deutsche Hottelerie eine dicke Scheibe abschneiden. Wenn ich an die horrenden Preise denke, die hierzulande für den Internetzugang der Hotel"gäste" kassiert werden! In den USA gibt es darüber hinaus in fast jedem Cafe oder Kaufhaus kostenloses W-LAN.

Leider müssen wir beim Bezug der Zimmer feststellen, dass unser Reiseveranstalter America Unlimited nur ein relativ kleines Zimmer mit engem Doppelbett für uns gebucht hat, dazu noch im lautesten Bereich, direkt neben der Bühne. Zum Glück spielt die Band am Abend aber im Keller des Hotels. Wir haben kaum Platz unsere Koffer auf den Boden zu legen und fühlen uns sehr beengt. Sehr schade eigentlich, das Hotel bietet auch große Doppelzimmer nach üblichem amerikanischem Standard, die auf der ruhigen Seite gelegen sind. Zu unseren Erlebnissen im Jupiter Hotel aber später noch mehr!

Wir genießen den Tag in Portland, trotz großer Hitze. Portland wird auch Stadt der Brücken genannt, da insgesamt acht Brücken über den Willamette River fliesen.



Uns gefällt die Stadt sogar besser als Seattle und Vancouver. Sie ist nicht so geschäftsorieniert, relaxter und viel "bunter" was die Menschen und das Straßenleben angeht.





Hinzu kommt noch, dass die Preise deutlich niedriger als in den anderen Städten, die wir besucht haben, sind. Dies liegt auch an den Steuern. Während im Nachbarstaat Washington zu allen Preisen 12 % sales tax dazu kommen, ist der Einkauf in Orgon komplett steuerfrei!

Total erschöpft kommen wir vom Einkausbummel zurück und gehen zum Abendessen in eine sehr nahe gelegene Brauerei, die Burnside Brewery. Die Speisekarte ist dort sehr ausgefallen und wir versuchen eines der Biere, das auch mit Hafer gebraut wird. Ungewöhnlich aber gar nicht schlecht. Nur die Küche hat wohl einen "Totalausfall" an diesem Abend. Eines unserer Essen ist so daneben gegangen, dass wir es zurückgehen lassen. Die Bedienung, der das sichtlich peinlich ist, entschuldigt sich und holt den Restaurantmanager. Dieser setzt sich zu uns an den Tisch, entschuldigt sich ebenfalls wortreich und bietet an, das wieder gut zu machen. Am Ende müssen wir für Essen und Trinken gar nichts bezahlen. Eine tolle Reaktion (nicht nur wegen der Kosten) - ungeachtet unseres Pechs ist das Restaurant wirklich zu empfehlen. Die Karte ist wirklich außergewöhnlich, interessant und die Biere sind gut.

Was dann beginnt ist beinahe der Horror. Da wir einen sehr frühen Flug am nächsten Tag haben, gehen wir gegen 10 Uhr ins Bett. An Schlafen ist jedoch kaum zu denken! Das Zimmer ist fast unbelüftet und unerträglich heiß. Die altmodische Klimaanlage ist so laut wie ein Fön. Der Innenhof ist zwischenzeitlich zur Partymeile mutiert und bis gegen vier Uhr geht es dort sehr lustig und lautstark zu. Wir haben somit die Wahl in einem heißen Zimmer zu schwitzen und die Unterhaltung aus dem Hof zu "genießen" oder die Klimaanlage anzumachen, die zwar kühlt und den Lärm aus dem Hof übertönt, uns aber ebenfalls kaum schlafen läßt. Wir sind fast froh, als wir nach dieser "Horrornacht" um 5 Uhr aufstehen. Dabei haben wir noch Glück gehabt, das wir nicht schlafen konnten. Der an der Rezeption persönlich bestellte WakeUp-Call blieb vollständig aus. Als wir unser Auto aus der Tiefgarage holen, sitzt noch ein Betrunkener schlummernd auf einem Stuhl im Innenhof. In einem Nachbarzimmer liegt wohl ebenfalls ein "Bewußtloser" im Bett. Dort ist das Fenster nicht verdunkelt, alle Lichter sind an und es laufen zwei (!) Fernsehgeräte. Dessen ungeachtet liegt ein Mensch offensichtlich im "Tiefschlaf" im Bett. Ganz sicherlich ist das Hotel ein super Ort für Partygänger, aber wohl nicht für normale Reisende.


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Montag, 22. August 2011

Strand und Muscheln

Übernachtung mit "full continental breakfast" - Great! Pappteller, Plastikbesteck und Pappbecher. Frühstück " american style" mit scharfen Hamburgern, Haferbrei und noch viel mehr leckeren Dingen! Das Beste, das wir gesehen haben, war die besondere Frühstückskombination einer amerikanischen Familie: Süße Brötchen, darauf einen scharfen Hamburger, das Ganze übergossen mit Haferbrei. Guten Appetit! Eine Vorteil hat das Ganze ja: Ist man fertig mit dem Frühstück, dann kann alles was übrig bleibt in die Mülltonne.

Da der Kaffee viel eher Ähnlichkeit mit Putzwasser, als dem bekannten Heißgetränk hat, holen wir uns nach der Abfahrt erst einmal eine trinkbare Version an eine "Coffee drive throu". Wir fahren dann rund 70 Meilen quer durch die Provinz von Oregon bis an die Panzifikküste.
Das kleine Örtchen "Cannon Beach" liegt idylisch am Ufer, mit schönen vorgelagerten Felsen.



Viele kleine Geschäfte laden zum Bummeln ein. Touristisch überlaufen, aber trotzdem eine Besuch wert. Nachdem wir alles erkundet haben, fahren wir knapp 10 Meilen in den Oswald West State Park an der pazifischen Küste. Nach einem Strandspaziergang setzen wir uns auf einen Felsen und schauen den Surfern und der steigenden Flut zu.




Als die Flut immer mehr in die Bucht strömt, wandern wir zurück zum Auto und fahren zu unserem heutigen Hotel, dem Shilo Inn in Seaside. Wie alle Hotels hatten wir auch dieses über unsere Agentur America Unlimited vorgebucht und bekommen ein sehr großes Zimmer mit kompletter Küche und Balkon direkt zum Strand.





Das Hotel liegt in "erster Reihe" direkt am breiten Sandstrand. Daneben entdecken wir ein andetes Hotel, das einen - zumindest aus europäischer Sicht - einmaligen Service anbietet: Auf jedem Balkon ist am Geländer ein Grill angebracht. Man stelle sich nur das Bild, vor allem den Qualm und den Geruch vor, wenn auf jedem Balkon ein T-Bone Steak gebrutzelt wird!







Nach einem Bummel im Touristenort Seaside gibt es einen Muschelabend. Wir hatten schon am Nachmittag ein nettes Seafood Restaurant entdeckt und haben dort am Abend auch einen Tisch bekommen. Zum hervorragenden Chardonay aus dem Columbia Valley gibt es zunächst Chowder. Diese Suppe mit kleingeschnittenen Venusmuscheln, Gemüse und Speck ist hier so dick, dass sie eher einem Brei ähnelt - und sie ist oberlecker! Anschließend nehmen wir den "catch of the day", scallops (Jakobsmuscheln), frisch vom Grill. Zum Dessert gibt es dann noch gegrillte Annanasscheiben mit Vanilleeis und einer Tequillasoße.
So gut gestärkt trauen wir uns dann auch vor die Tür, denn zwischenzeitlich hat es angefangen zu Stürmen und der Wind treibt den Nieselregen direkt zwischen Hals und Kragen.
Wir sitzen jetzt einigermaßen geschützt auf unserm Balkon und beobachten das Wetter und das stürmische Meer. Nebenbei schreiben wir diesen Beitrag.



Morgen ist schon unser letzter Urlaubstag in den USA. Wir werden ihn in Portland verbringen. Die Zeit ist leider wie im Fluge vergangen.



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Sonntag, 21. August 2011

Heading Mount St Helens

Mit vollem Tank und guter Laune geht es bei herrlichem Wetter los. Ganz schnell kommt aber die Ernüchterung: Unsere Straße ist gesperrt und wir müssen eine Umleitung nehmen. Nicht so schlimm? Wer das glaubt, ist auf dem Holzweg!
Zunächst müssen wir ca 50 Meilen nach Osten fahren und dann erneut die gleiche Strecke zurück nach Westen, nur durch ein anderes Tal. Zwar ist die Strecke entlang des wunderschönen Rimrock Sees und über den White Pass toll, aber am Ende hat uns die Umleitung zwei Stunden Zeit und mehr als einen Viertel Tank gekostet. In Amerika ist halt alles größer - das gilt leider auch für die Umleitungen.

Am Ende erreichen wir dann die Abzweigung auf die Nebenstraße. in Richtung Mount St Helens . Die Strecke wird als landschaftlich reizvoll beschrieben. Das ist sie auch, denn es geht fast die ganze Zeit durch schöne Wälder. Dafür ist sie aber auch lang und anstrengend, ca. 50 Meilen bergauf und bergab und das alles in engen Kurven. Eigentlich ideal für Motorradfahrer - in Deutschland! Es wimmelt nur so von Harley Davidson Motorräder, alle fast mit dem komplett verfügbaren Zubehör ausgestattet. Die Faherinnen und Fahrer sind ebenfalls geradezu verkleidet, mit farbigen Cowboy-Stiefeln und exotischen Jacken. Wir sehen sogar einen Motorradhelm mit künstlichem, blonden Zopf am Hinterkopf. Offensichtlich wird aber mehr Wert auf das Outfit als auf sie Fahrkünste gelegt. Hinter den Motorrädern staut sich der Autoverkehr in einer langen Schlange.

Wir wollten eigentlich auf der Strecke etwas trinken und essen, weil wir durch die Umleitung schon lange unterwegs waren - nur, es kommt keine einzige Gelegenheit. Dafür aber viele schön gelegene Picnic Areas entlang der Strecke ;-(

Etwa nach gut der halben Strecke kommt Mount St Helens in Sicht.


Ein beeindruckender Berg mit weißem Gipfel, aber nicht so spitz wie die anderen Vulkane, man sieht deutlich, dass etwas fehlt. Die Fahrt bis zum nächst gelegenen Aussichtspunkt "Windy Ridge" ist super interessant. Hier stehen bzw. liegen noch die umgeworfenen oder abgebrochenen Bäume. Teilweise ist das Gelände immer noch wie eine Mondlandschaft, teilweise ist aber auch schon die Natur zurück gekehrt.







In einem See liegen sogar noch unzählige Baumstämme seit dem Vulkanausbruch 1980. Wir haben Glück, auf dem Parkplatz des Aussichtspunkts hält eine Rangerin einen interessanten Vortrag über die Geschichte des Ausbruchs und die Zeit danach. Sie erläutert das alles mit sehr eindrucksvollen Fotos und schildert auch, welche Pflanzen und Tiere als Erste zurück gekehrt sind.
Wenn man die Fotos des Berges von vor und nach dem Ausbruchs vergleicht, dann erkennt man, wie fast die gesamte Bergspitze auf der nördlichen Seite zu Beginn des Ausbruchs abgerutscht ist.



Der Vulkan wurde dadurch rund 400 Meter niedriger. Mount St Helens, so die Rangerin, sei heute der am Besten beobachtete Vulkan der Welt.

Es folgen die nächsten 50 Meilen und immer noch haben wir weder Wasser noch Essen gefunden. Die Kurven werden immer enger und die Straße ist zum Teil in sehr schlechten Zustand. Uns wird am Ende fast schlecht vom andauernden Kurven fahren.

Nach einer guten Stunde erreichen wir unser nächstes Ziel, die "Ape Cave", eine ca. 4 km lange unterirdische Höhle in einem alten Magma Strom. Der Einrtitt ist frei, wir müssen uns nur eine Gaslaterne leihen. Wir wollen nur den einfachen Teil der Höhle begehen, der etwas mehr als einen Kilometern lang ist. Über eine Treppe geht es hinunter und dann beginnt eine fast runde "Röhre", die immer tiefer in die alte Magmaschicht hineinführt.





In der Höhle ist es stockdunkel und wir sind ganz froh, das wir unterwegs noch andere Besucher treffen und nicht ganz alleine unterwegs im Dunkeln sind, das wäre wohl ziemlich "gruselig".

Von Ape Cave zu unserem heutigen Hotel in der Stadt St. Helens (der Name stimmt!) sind es noch einmal 70 Meilen. Da wir immer noch kein Lokal gefunden haben, kaufen wir uns als "Wegzehrung" im Informationszentrum der Höhle zwei Müsliriegel und Wasser. Die Strecke ist so lang, weil wir bis zur nächsten Brücke über den Columbia River nach Norden fahren müssen. Nach überqueren der Brücke haben wir den Staat Washington verlassen und sind in Oregon.

Morgen geht es wieder an die Pazifikküste, dieses Mal weiter südlich - unterhalb von Portland.



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Samstag, 20. August 2011

Be bear aware

Zunächst eine schlechte Nachtpricht. Ich habe heute mein iPad vergessen mitzunehmen, daher habe ich leider keine Fotos für diesen Beitrag.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, frei in der amerikanischen Übersetzung: Wer früh aufsteht, bekommt einen Parkplatz. Heute ist wieder Wandertag. Wir haben uns den "Summerland Trail" ausgesucht, der teilweise Bestandteil des "Wonderland Trails" ist. Bei solchen wunderbaren Bezeichnungen, muß die Wanderung bestimmt auch einmalig werden. Zunächst aber heißt es früh aufstehen. Laut Beschreibung ist der "Summerland Trail" eine der schönsten, aber auch der populärsten Wanderroute und es wird darauf hingewiesen, dass die Parkplätze am Ausgangspunkt des Trails im Nationalpark sehr begrenzt sind. Wir stehen daher früh auf, machen uns zwei Bagel als Vesper fertig (unsere Wohnung hat einen Toaster mit Bagelröstinstellung) und fahren los. Es sind ca. 8 Meilen bis zum Startpunkt, davon drei im Mount Rainier Nationalpark.
Am Zugangstor zum Nationalpark sehen wir ein großes Schild mit der Aufschrift "Be bear aware", was nicht anderes heißt als "Vorsicht, Bären".
Der Trail ist insgesamt 8,2 Meilen lang mit großem Höhenunterschied. Wir wollen ihn noch ein wenig verlängern, um auf einen schönen Aussichtspunkt zu steigen.

Als wir um kurz nach acht Uhr auf dem Parkplatz ankommen, ist dieser schon fast voll. Der Trail ist wirklich wundervoll. Zunächst steigt er moderat an und es geht auf gut begehbaren Waldwegen durch dichten ursprünglichen Wald. Dann wird es steiler und es geht immer entlang eines Bergbachs durch blühende Wiesen, Waldstücke und felsige Abschnitte bis zum eigentlichen "Summerland" einer hochalpinen, wundervollen Wiese, die wir nach etwa zwei Stunden erreichen. Es ist fast unglaublich, was für ein Blütengeruch in der Luft liegt. Für Ordnung sorgt eine Rancherin, die aufpasst, dass die Wege nicht verlassen werden. Wieder einmal fiel uns auf der Strecke die absolute Sauberkeit auf. Nirgends lag auch nur der kleinste Schnipsel Papier und was uns auch, im Gegensatz zu Deutschland, angenehm auffällt, ist das Fehlen von Mountainbikes. Die sind, wie auch alle Haustiere, im Nationalpark nicht zugelassen.

Schon von weitem hören wir das Pfeifen von Murmeltieren. Als wir näher zu einem großen Felsen kommen, auf dem zwei junge Männer sitzen, entdecken wir eine große Murmeltierfamilie, die unbekümmert direkt vor den Männern auf der Wiese spielen. Wir kommen näher und können uns dann kaum noch zum Weitergehen überwinden. Die Murmeltiere kommen bis fast auf Armlänge neugierig auf uns zu. Die Kleinen spielen auf der Wiese und zwei größere Tiere führen direkt vor uns einen Ringkampf vor. So etwas haben wir noch nie zuvor gesehen.

Wir wollen dann noch ca. eine Meile zur Aussicht hochwandern, drehen aber um, als wir an ein großes, steiles Schneefeld kommen. Hinaufkomen wäre mit unserer Ausrüstung noch möglich gewesen, der Rückweg aber war uns auf dem nassen, rutschigen Schneefeld zu gefährlich.

Als wir wieder zurück auf die alpine Wiese kommen, sehen wir ein paar Wanderer zusammenlaufen und in eine Richtung zeigen. Wir sind natürlich neugierig und nähern uns schnell. Dann entdecken wir das Objekt der Aufmerksamkeit. Ein großer Schwarzbär, der in ca. 50 Meter Entfernung gemütlich am Waldrand entlang geht. Er schaut immer wieder zu uns rüber, kümmert sich aber sonst nicht um uns. Ein tolles Erlebnis, nachdem wir zuvor bei der Wanderung in den Olympics den Bär nur gehört hatten.

Als wir nach etwa sechs Stunden mit "runden Sohlen" wieder am Auto sind, fahren wir noch die Sunshine Bergstraße nach oben, wo in 6400 Fuss die Bergstation vor dem schneebedeckten Gipfel des Mount Rainier liegt. Der Himmel ist blau, ganz ohne Wolken und wir haben einen tollen Blick über die Vulkankette vom Mount Baker im Norden, bis zum Mount Adams im Süden. In der Bergstation trinken wir einen Kaffee und sehen viele Leute ein Sandwich essen, das etwas vertraut riecht. Wir entdecken, dass es sich dabei um eine Art Hot Dog mit einer weißen Brühwurst und Sauerkraut handelt.

Morgen geht es weiter zum Mount St. Helens, dem nächsten Pazifik-Vulkan, der 1980 unerwartet ausbrach und dem seither die Spitze fehlt.



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Freitag, 19. August 2011

Der Berg ruft

Kurz vor 10 Uhr gehts los. Wir steigen in unseren KIA SUV, dieses Mal wirklich keine Meisterleistung von Alamo!


Das angebliche Nichtraucherauto hat zwei Brandflecken auf dem Fahrersitz. Ordentlich gereinigt war es bei der Übergabe auch nicht, dafür aber verliert der rechte vordere Reifen schleichend Luft, so das etwa jeden zweiten Tag die Warnlampe für den Reifendruck angeht und wir eine Tankstelle suchen müssen.
Heute geht es zum Mount Rainier, dem 4392 Meter hohen Vulkan, der der neben der "Space Needle" ein regelrechtes Wahrzeichen von Seattle ist.
Bei der Fahrt von Lake Quinault nach Olympia, der Hauptstadt des Staats Washington, bemerken wir erst, wie abgeschieden unser Hotel gelegen ist. Wir brauchen eine knappe Stunde Fahrt, bis wir in die nächste Stadt (Aberdeen) kommen. Die heutige Strecke wäre laut Navigationssystem ungefähr 170 Meilen (1 Meile entspricht ca. 1,6 Kilometer) lang. Da wir aber südlich, über Paradise, auf der Paßstraße zu unserer nächsten Unterkunft fahren wollen, werden es sicher mehr als 200 Meilen werden.
Unseren ersten Halt machen wir in Olympia. Dort besuchen wir den Regierungssitz, das Capitol, und gehen Downtown ein wenig bummeln.


Olympia gefällt uns sehr gut. Schön am Wasser und im Grünen gelegen und nicht so groß, laut und geschäftig wie z.B. Seattle. Das Wetter ist
so toll, wie auch in Deutschland. Strahlend blauer Himmel und warm, aber nicht zu heiß.
Nachdem wir Olympia nach Osten verlassen haben, sehen wir schon Mount Rainier beeindruckend vor uns.






Wir fahren durch eine ländliche Gegend und entdecken ein Siedlermuseum. Dort führt uns ein junger Mann durch die alten Gebäude, von denen noch zwei im Orginalzustand, wie vor rund 150 Jahren, erhalten sind. Eigentlich genau so, wie wir es aus alten Wildwest-Filmen, kennen.



Gegen 15.00 Uhr erreichen das kleine Städtchen Elbe, das deutsche Wurzeln hat. An der kleinen weiße Holzkirche hängt sogar ein Schild mit der Aufschrift "Evang. luth. Kirche Elbe". In einem historischen Zug ist dort ein kleines Restaurant, in dem wir Pause machen.











Von Elbe geht es fast immer bergauf in Richtung Mount Rainier, die Paßhöhe Paradise liegt auf 5400 feet (1 Feet entspricht 0,305 Meter)
Die Fahrt wird zu einem tollen Erlebnis und bietet atemberaubende Ausblicke.



Unser Ziel, das "Alta Crystal Resort" erreichen wir gegen 18.00. Die Anlage liegt toll mitten im Wald. Wir bekommen ein Appartement, das komplett mit Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad eingerichtet ist. Sogar ein Kaminofen wartet darauf angezündet zu werden.
Zum Abendessen fahren wir weiter ins Tal und entdecken eine tolle, typische Kneipe "Natches Tavern", direkt an der Straße.


Wir bestellen ein kleines US Prime Rib und eine halbe (!) Portion Nachos. Was kommt sind Portionen, die eine Familie satt machen könnten.













Dabei schmeckt alles super und ist absolut preiswert. Mein Favorit ist "White Chowder" eine dicke weiße Suppe mit Muscheln, Speck und Gemüse. Die gab es noch gratis dazu.
Eigentlich wollten wir dazu ein Budweiser Bier (Bud) vom Faß trinken. Es muss wohl an meiner englischen Aussprache liegen, denn was wir tatsächlich bekamen, war eine Büchse "Papst Blue Ribbon", eine Bierspezialität aus Milwaukee!

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