Sonntag, 21. August 2011

Heading Mount St Helens

Mit vollem Tank und guter Laune geht es bei herrlichem Wetter los. Ganz schnell kommt aber die Ernüchterung: Unsere Straße ist gesperrt und wir müssen eine Umleitung nehmen. Nicht so schlimm? Wer das glaubt, ist auf dem Holzweg!
Zunächst müssen wir ca 50 Meilen nach Osten fahren und dann erneut die gleiche Strecke zurück nach Westen, nur durch ein anderes Tal. Zwar ist die Strecke entlang des wunderschönen Rimrock Sees und über den White Pass toll, aber am Ende hat uns die Umleitung zwei Stunden Zeit und mehr als einen Viertel Tank gekostet. In Amerika ist halt alles größer - das gilt leider auch für die Umleitungen.

Am Ende erreichen wir dann die Abzweigung auf die Nebenstraße. in Richtung Mount St Helens . Die Strecke wird als landschaftlich reizvoll beschrieben. Das ist sie auch, denn es geht fast die ganze Zeit durch schöne Wälder. Dafür ist sie aber auch lang und anstrengend, ca. 50 Meilen bergauf und bergab und das alles in engen Kurven. Eigentlich ideal für Motorradfahrer - in Deutschland! Es wimmelt nur so von Harley Davidson Motorräder, alle fast mit dem komplett verfügbaren Zubehör ausgestattet. Die Faherinnen und Fahrer sind ebenfalls geradezu verkleidet, mit farbigen Cowboy-Stiefeln und exotischen Jacken. Wir sehen sogar einen Motorradhelm mit künstlichem, blonden Zopf am Hinterkopf. Offensichtlich wird aber mehr Wert auf das Outfit als auf sie Fahrkünste gelegt. Hinter den Motorrädern staut sich der Autoverkehr in einer langen Schlange.

Wir wollten eigentlich auf der Strecke etwas trinken und essen, weil wir durch die Umleitung schon lange unterwegs waren - nur, es kommt keine einzige Gelegenheit. Dafür aber viele schön gelegene Picnic Areas entlang der Strecke ;-(

Etwa nach gut der halben Strecke kommt Mount St Helens in Sicht.


Ein beeindruckender Berg mit weißem Gipfel, aber nicht so spitz wie die anderen Vulkane, man sieht deutlich, dass etwas fehlt. Die Fahrt bis zum nächst gelegenen Aussichtspunkt "Windy Ridge" ist super interessant. Hier stehen bzw. liegen noch die umgeworfenen oder abgebrochenen Bäume. Teilweise ist das Gelände immer noch wie eine Mondlandschaft, teilweise ist aber auch schon die Natur zurück gekehrt.







In einem See liegen sogar noch unzählige Baumstämme seit dem Vulkanausbruch 1980. Wir haben Glück, auf dem Parkplatz des Aussichtspunkts hält eine Rangerin einen interessanten Vortrag über die Geschichte des Ausbruchs und die Zeit danach. Sie erläutert das alles mit sehr eindrucksvollen Fotos und schildert auch, welche Pflanzen und Tiere als Erste zurück gekehrt sind.
Wenn man die Fotos des Berges von vor und nach dem Ausbruchs vergleicht, dann erkennt man, wie fast die gesamte Bergspitze auf der nördlichen Seite zu Beginn des Ausbruchs abgerutscht ist.



Der Vulkan wurde dadurch rund 400 Meter niedriger. Mount St Helens, so die Rangerin, sei heute der am Besten beobachtete Vulkan der Welt.

Es folgen die nächsten 50 Meilen und immer noch haben wir weder Wasser noch Essen gefunden. Die Kurven werden immer enger und die Straße ist zum Teil in sehr schlechten Zustand. Uns wird am Ende fast schlecht vom andauernden Kurven fahren.

Nach einer guten Stunde erreichen wir unser nächstes Ziel, die "Ape Cave", eine ca. 4 km lange unterirdische Höhle in einem alten Magma Strom. Der Einrtitt ist frei, wir müssen uns nur eine Gaslaterne leihen. Wir wollen nur den einfachen Teil der Höhle begehen, der etwas mehr als einen Kilometern lang ist. Über eine Treppe geht es hinunter und dann beginnt eine fast runde "Röhre", die immer tiefer in die alte Magmaschicht hineinführt.





In der Höhle ist es stockdunkel und wir sind ganz froh, das wir unterwegs noch andere Besucher treffen und nicht ganz alleine unterwegs im Dunkeln sind, das wäre wohl ziemlich "gruselig".

Von Ape Cave zu unserem heutigen Hotel in der Stadt St. Helens (der Name stimmt!) sind es noch einmal 70 Meilen. Da wir immer noch kein Lokal gefunden haben, kaufen wir uns als "Wegzehrung" im Informationszentrum der Höhle zwei Müsliriegel und Wasser. Die Strecke ist so lang, weil wir bis zur nächsten Brücke über den Columbia River nach Norden fahren müssen. Nach überqueren der Brücke haben wir den Staat Washington verlassen und sind in Oregon.

Morgen geht es wieder an die Pazifikküste, dieses Mal weiter südlich - unterhalb von Portland.



—-- Artikel wurde auf meinem iPad erstellt

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