Donnerstag, 18. August 2011

Berge und Meer

Es ist noch ziemlich grau, als wir uns auf den Weg machen, aber das Wetter wird schnell besser. Wir wollen heute nach Folks (Twighlight lässt grüßen) und ans Meer um die schönen Pazifikstrände zu genießen. Auf der Strecke nach Folks entscheiden wir uns kurzfristig einen Abstecher in den Hoh Rainforest zu machen. Die Fahrt hinein in den Naturpark zieht sich, denn wir müßen an zwei Baustellen anhalten und lange warten. Am Visitorcentre angekommen, begegnen uns Horden von wanderwilligen Menschen in voller Ausrüstung. Auf den Schautafeln wird die Tierwelt dargestellt und vor aggressiven Elchbullen gewarnt. Da uns noch die Wanderung vom Vortag in den Knochen steckt und wir noch viele andere Dinge vorhaben, fahren wir wieder weg. Auf dem Weg halten wir noch an einer gigantisch großen Fichte im Regenwald.

















Kurz nach Verlassen des Naturparks entdecken wir die Tiere von der Schautafel des Visitorcenters. Auf einer Flußinsel neben der Straße liegen ganz gemütlich zwei Elche und beobachten uns aufmerksam, als wir anhalten.
Als wir in Folks eintreffen, halten wir gleich am Informationsbüro der Kleinstadt an. Es gibt dort zwar ein kleines Museum über die Geschichte, alles wird aber von Twighlight dominiert. Vor der Tür steht der Nachbau des PickUp von Bella, einer der Hauptfiguren des Buchs/Films.


Im Büro gibt es sogar Pappfiguren der Schauspieler in natürlicher Größe.
In Folks geht es weiter mit dem Twighlight-Wahn. Es gibt wirklich alles erdenkliche zu kaufen und fast jedes Geschäft und jede Kneipe macht Werbung mit Bezug zur bekannten Geschichte. Sogar Twighlight-Touren werden angeboten. Wir entdecken drei Geschäfte, die sich mehr oder weniger auf den Verkauf von Twighlight-Devotionalien spezialisiert haben.

Beim Mittagessen in einer kleinen Kneipe erfahren wir, dass keine einzige Szene des Films in Folks gedreht wurde. Die Aufnahmen erfolgten in Oregon und Kanada. Das eher triste Kleinstädtchen mit nur rund 3700 Einwohnern profitiert aber trotzdem kräftig vom Twighlight-Hype. Eine Ladenbesitzerin erzählt uns, dass Fans aus der ganzen Welt anreisen würden.

Folks galt in früheren Zeiten als Welthauptstadt der Holzindustrie. Die Ladenbesitzerin berichtet uns, dass es mit dieser Industrie deutlich berab ging, als die großen Naturparks eingerichtet wurden. Seit dieser Zeit sei es nicht mehr zulässig gewesen, in staatlichen Wäldern Holz zu schlagen.

Aus Buch und Film kennen wir den berühmten Strand "La Push", der im Gebiet der Quileute-Indianer liegt. Die Indianer betreiben dort ein Luxushotel und das Szenario ist wirklich toll. Unmittelbar vor dem Sanstrand liegen hohe, steile Felseninseln. Im Hafenbecken entdecken wir einen Seehund, auf einem abgestorbenen Baum dahinter sitzen zwei Seeadler. Natur pur.
In der Gegend gibt es noch viele andere schöne Naturstrände - wir fahren zum Rialto Beach auf der anderen Seite des Quillayute Rivers im Reservat. Der Strand ist wirklich überwältigend. Vollkommen natürlich, ca. zwei Kilometer lang und überall liegen große Treibholzstücke und Bäume.



Wir wandern barfus den gesamten Strand entlang und beobachten, auf den angetriebenen Bäumen sitzend, wie die Ebbe kommt und nach und nach immer mehr Felsen im Meer sichtbar werden.







Wir genießen dort fast den ganzen späten Nachmittag. Was uns auffällt: Am gesamten Strand finden wir nicht das kleinste Stückchen Müll. Diese Sauberkeit gilt aber auch für die gesamte Gegend - nirgenwo liegt Müll oder Abfall, auch nicht am Straßenrand. Wenn ich da an unsere Straßenränder denke!

Da es spät geworden ist, essen wir noch in Folks zu Abend. Wir finden an der Hauptstraße ein mexikanisches Restaurant. Eine positive Überraschung, dad Essen ist vollständig selbst gekocht und schmeckt komplett anders als die Standard-Fertiggerichte, die man sehr häufig bei uns in den "mexikanischen Restaurants" bekommt.



—-- Artikel wurde auf meinem iPad erstellt

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