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Laut Wetterbericht wird es wolkenlos und warm. Nach einem amerikanischen Frühstück (u.a. Kartoffelpfannkuchen, Speck und Eier) auf der verglasten Hotelterasse mit Seeblick fühlen wir uns gestärkt genug um auf Tour zu gehen. Wir wollen auf der Nordseite des Sees den "Irely Lake Trail" im Olympic Nationalpark wandern, zumindest so weit, wie wir es an einem Tag schaffen. Da wir auf der Südseite des Sees wohnen, müssen wir erst einmal eine gute halbe Stunde um den See fahren, um zur Rancherstation zu gelangen. Dort wollen wir uns noch fachkundig beraten lassen und eine detaillierte Wanderkarte kaufen. Schon auf der Fahrt zur Station kommen wir durch eine faszinierende Natur - dichter Regenwald mit unzähligen Baumriesen, meist Zedern. Alles absolut naturbelassen, wie ein Urwald. Eigentlich der Alptraum eines ordentlichen schwäbischen Försters, der das bestimmt mit "do liagt jo älles kreiz ond quer rom" kommentieren würde.
Leider sind die Rancher "on patrol" und die Station ist geschlossen. Trotzdem fahren wir weiter zum Startpunkt des Trails, nicht ohne uns zuvor am Aushang des Rancherhauses über das richtige Verhalten bei Begegnungen mit Puma und Bär zu informieren.
Der Trail geht moderat, durch eine wilde aber noch relativ offene Urwaldlandschaft, los. Immer wieder müssen wir über Stege und quergelegte Baumstämme Bäche und sumpfige Stellen überqueren. Die Stille ist faszinierend, wir hören nur ab und an einen Vogel, sonst ist es absolut ruhig.
Schon nach einer halben Stunde erreichen wir Lake Ireley, ein sumpfiger See, wie man sich ihn in einem derartigen Urwald vorstellt.
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Als wir zum Ufer hinunterklettern, kriecht unmittelbar vor uns eine ca. einen Meter lange schwarze Schlange mit gelber Zeichnung davon - wahrscheinlich eine Strumpfbandnatte. Unsere erste Begegnung mit der Tierwelt des Parks.
Der Weg wird immer steiler und die Natur immer wilder. Wahre Baumriesen stehen und liegen kreuz und quer. Teilweise sind die Bäume dicht mit Moos bewachsen oder am Bodn liegen bereits wieder halb zersetzt und dienen als Nahrung für andere Pflanzen.
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Es wird auch immer dunkler - eigentlich würde es uns nicht wundern, wenn plötzlich Dinosaurier den Weg kreuzen würden. Wir sind meist ganz alleine, nur zwei Mal begegnen uns andere Wanderer im Regenwald. Als wir nach einer etwa fünfstündigen Tour nur noch eine knappe halbe Stunde vom Parkplatz entfernt sind, hören wir das Kratzen von Krallen auf Holz und lautes Hecheln hinter einigen Büschen in der Nähe. Wir sehen nichts, die Geräusche sind aber sehr nah. Schnell erinneren wir uns, was wir über das Verhalten bei einer Begegnung mit Bären gelernt haben. Wir umgehen den verdächtigen Bereich und machen dabei viel Lärm. Wir sind froh, als wir nichts mehr hören. So eine nahe Begegnung mit einem Bären kann einem schon ein wenig Angst machen.
Am Abend essen wir im Hotel - frischen Lachs auf einem Holzbrett mit Gemüse serviert. Ein wirklich tolles Essen und das zu einem Preis für den wir in Deutschland gerade mal eine Pizza und ein Glas Wein bekommen hätten.
—-- Artikel wurde auf meinem iPad erstellt
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